Die schöne Imperia
Inhalt
Das Stück spielt 1416 während des Konstanzer Konzils, dessen 600jährige Wiederkehr von 2014-2018 in Konstanz gefeiert wird, was Eva Blum und Matthias Witting wiederum auf die Idee gebracht hat, der Edelhure des Konzils, die als Riesenskulptur in der Konstanzer Hafeneinfahrt verewigt ist, ein Musical zu widmen, das für 8 Schauspieler und 7 Musiker konzipiert ist.
Der Plot lehnt sich an die 1832 in Balzac´s „Tolldreiste Geschichten“ erschienene Erzählung „Die schöne Imperia“.
Balzac erzählt von einem Abend im (Freuden)haus der schönen Imperia, um deren sexuelle Zuwendung ein Pfäfflein, ein Bischof und ein Kardinal buhlen.
Historische Vorlage für die Imperia war wohl die Mailänderin Lucretia, die es zu einiger Berühmtheit brachte, weil ihr die Mächtigen reihenweise verfielen. Dieselbe Lucretia spielt auch in Panizzas Liebeskonzil eine wichtige Rolle.
Im Gefolge des Erzbischof von Bordeaux kommt 1416 der junge und hübsche Priester Philippus von Mala zum Konzil nach Konstanz. Mit ehrlicher Bestürzung beobachtet er das Treiben auf den Straßen, wo die geistlichen und weltlichen Herren aus ganz Europa sich der Dienste des Hübschlerinnen(=Huren-)heers bedienen, das in die Stadt kam, um den trostlosen Lebensbedingungen auf dem Land zu entkommen.
Durch einen teuflischen Zufall gerät Philippus in das Haus der „Königin des Konzils“, der schönen Imperia, die sich nur mit Herren aus den besten Kreisen befasst.
Ohne zu wissen, wer sie ist, entwickelt er hingerissen von ihrer Schönheit ein nicht zu unterdrückendes Verlangen nach ihr, was ihn in einen tiefen seelischen Konflikt stürzt. Imperia wiederum ist von seiner Erscheinung sehr berührt und lädt ihn zum folgenden Abend ein.
Im Wirtshaus erfährt er fassungslos, wer die Frau seiner Wünsche ist.
Trotz seiner Furcht, sie werden ihn wegen seiner Mittellosigkeit hinauswerfen, treibt ihn seine Verliebtheit am nächsten Tag in ihr Haus. Imperia hat ihn jedoch sehnsüchtig erwartet. Mitten ins lukullische Vorspiel der beiden platzt ein Edelkunde, der Erzbischof von Chur. Der will Philippus mit Verweis auf seine Position verjagen, Imperia jedoch bedeutet ihm zu bleiben und macht den Erzbischof mit ihren Zofen betrunken, um ihn loszuwerden. Nun aber erscheint der kommende Papst, Kardinal von Ragusa, auf der Szene. Er stellt Philippus vor die Wahl, bei Imperia zu bleiben und von seiner Garde getötet zu werden oder aber eine Abtei in Frankreich zu übernehmen. Philippus nimmt die Abtei und verdrückt sich.
Imperia ist darüber tief verletzt und wütend und flüchtet vor dem Kardinal, den der Teufel mit einem Bierkrug unschädlich macht, in ihr Schlafgemach. Dort hat sich jedoch Philippus versteckt und erwartet sie . . .
Die Schöne Imperia, ein satirisches rockiges Volks(musik)theaterstück über echte und käufliche Liebe und religiös verbrämte Doppelmoral, Machtmissbrauch und andere Intrigen, also ganz heutige Themen.